Mehrwert bei Karl Marx – Eine Analyse des Begriffes

Textanalyse des 4. Abschnittes, 10. Kapitel von Karl Marx Standardwerk “Das Kapital”. Der Mehrwert ist einer der zentralen Begriffe bei Marx.

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Das Kapital von Karl Marx teilt sich das Schicksal mit vielen großen historischen Schriften: Oft zitiert und wenig gelesen. Sein Buch ist jedenfalls schwer zu verstehen und heute sind viele Annahmen überholt.

Doch in Teilen bleibt es eine spannende theoretische Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus. So auch der Begriff des relativen Mehrwerts, den Marx im vierten Abschnitt (10. Kapitel) von Das Kapital behandelt. Ich habe mir diesen Begriff im Zuge einer Lehrveranstaltung in Politikwissenschaft – Politische Theorie und Ideengeschichte der Arbeit – im WS 2009/2010 genauer angeschaut.
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Die Mehrwerttheorie

Ein grundlegendes Problem für Marx ist, dass ein Arbeitnehmer keinen anderen Wert als seine Arbeitskraft besitzt. Die muss er an den Kapitalisten verkaufen. Nun bezeichnet Marx das Äquivalent von Wert der geleisteten Arbeit zum Lohn als „notwendige Arbeit“ oder „bezahlte Arbeit“. Natürlich will der Kapitalist für den bezahlten Lohn nicht nur den gleich hohen Gegenwert haben. Vielmehr wird er nach Gewinn streben, den Marx als Mehrwert bezeichnet. Dabei unterscheidet Marx zwischen dem absoluten und relativen Mehrwert.

Absoluter Mehrwert

Der Kapitalist kann seinen Gewinn dadurch erhöhen, indem er die Arbeitszeit für den Lohnabhängigen erhöht, während die „notwendige Arbeit“ gleich bleibt. Der absolute Mehrwert kann nur durch eine Verlängerung des Arbeitstages ausgedehnt werden. Die Arbeitszeit für die notwendige Arbeit bleibt immer gleich. Dieser Art der Ausdehnung des Mehrwertes sind natürliche Grenzen gesetzt, denn mehr als 24 Stunden hat ein Tag nicht. Die Gewinnmaximierung wäre damit beschränkt.

Erhöhung des absoluten Mehrwerts durch einen längeren Arbeitstag.
Erhöhung des absoluten Mehrwerts durch einen längeren Arbeitstag.

Relativer Mehrwert

Es ist aber möglich, dass sich nicht die Länge des Arbeitstages verändert, sondern die Teilung von notwendiger Arbeit und Mehrarbeit. Die Arbeitskraft des Arbeiters ist auch eine Ware (die zum Tausch für Lohn angeboten wird) und hat ihren Wert. Ist der Tageswert der Arbeitskraft 5 Shillinge und wird in einer Arbeitsstunde ein Wert von 1 Shilling geschaffen, so muss der Arbeiter 5 Stunden arbeiten, um ein Äquivalent zum vom Kapital bezahlten Lohn geschaffen zu haben.

Wie könnte der Kapitalist die Mehrarbeit ausbauen und die Arbeitszeit für die notwendige Arbeit verkürzen? Indem er dem Arbeiter nur mehr 4 Shillinge zahlt. Dann braucht der Arbeiter nur mehr 4 Stunden um seinen „Tageswert“ (= notwendige oder bezahlte Arbeit) zu erreichen und die restliche Zeit wird für die Mehrarbeit genützt.

Das würde aber auch heißen, dass der Lohn des Arbeiters unter den Wert seiner Arbeitskraft fallen würde. Marx schließt die weitere Erörterung darüber aus, indem er betont, dass angenommen werden soll, dass alle Waren zu ihrem vollen Wert gekauft und verkauft werden – also auch die Ware Arbeit.

So kann die notwendige Arbeitszeit nur dann abnehmen, wenn der tatsächliche Wert der Arbeitskraft sinkt. Wie ist das machbar? Indem die Produktivität gesteigert wird. Das wiederum bedeutet aber, dass etwa dieselbe Masse Äpfel jetzt nicht mehr in 10 Stunden sondern in 5 Stunden erzeugt werden müssen. Diese Veränderung der Produktivkraft kann aber nicht ohne Änderung der Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden erfolgen.

Erhöhung der Produktivität

Die Frage, die ich mir selbst gestellt habe: Warum sinkt der Wert der Arbeitskraft, wenn in derselben Zeit mehr Güter hergestellt werden können? Das habe ich anhand eines Beispiels versucht zu verdeutlichen:

Schlüssel dazu ist, dass bei Marx der Wert einer Sache immer von der Arbeitszeit abhängt. Nehmen wir an, ein Arbeiter fertigt in acht Stunden zwei Sessel. Durch Produktivitätssteigerung gelingt es nun, dass ein Arbeiter in acht Stunden vier Sessel fertigt. Dadurch fällt der Wert seiner Arbeitskraft für die Herstellung eines Sessels zwangsläufig.

Ein Arbeiter erstellt an einem Arbeitstag einen Tisch als Mehrwert für den Kapitalisten. Mit industrieller Produktion und geringerer
Ein Arbeiter erstellt an einem Arbeitstag einen Tisch als Mehrwert für den Kapitalisten. Mit industrieller Produktion und geringerer „notwendiger Arbeit“ schafft er zwei Tische als reinen Mehrwert für den Kapitalisten.

Das funktioniert durch eine industrielle Produktionsweise. Ein mehr an Produktion bedeutet aber auch einen kleineren Anteil an Arbeitszeit für ein Stück. Marx definiert die Warenwerte zwischen individuellen und gesellschaftlichen Wert. Denn auch im Falle, dass man vier Stücke produzieren kann, ist der Tauschwert von einem Stück noch immer 1 Shilling wert = gesellschaftliche Wert. Dank „Massenproduktion“ kostete aber das einzelne Stück nur mehr 6 Pence = individueller Wert. Am Ende des Tages zählt aber der gesellschaftliche Wert, der einen Shilling beträgt. D.h. der Kapitalist kann einen Gewinn von 6 Pence durch die neue Massenproduktion erzielen. Diesen Gewinn nennt Marx den Extramehrwert.

Extramehrwert und Konkurrenz

Welche Probleme ergeben sich dadurch aber nach Marx? Nun hat der Kapitalist zwei Sessel am Markt, d.h. um beide Stücke verkaufen zu können, bräuchte er auch einen zweifach größeren Markt. Beide Stücke wird der Kapitalist aber nur dann los, wenn er den Preis senkt, d.h. unter ihrem gesellschaftlichen Wert verkauft. In unserem Beispiel müsste er vielleicht beide Stücke um einen Preis von je 10 Pence verkaufen. Damit liegt er noch immer 3 Pence über dem individuellen Wert (=Extramehrwert), aber 2 Pence (1 Shilling = 12 Pence) unter dem gesellschaftlichen.

Für Marx ist klar, dass dieser Extramehrwert wieder verschwindet, sobald sich die neue Produktionsweise verallgemeinert hat. Durch den Konkurrenzkampf sind alle gezwungen, die neue Produktionsweise einzuführen und die Ware unter ihrem gesellschaftlichen Wert zu verkaufen. Das Kapital wird immer versuchen, die Produktivkraft zu steigern, um einen größeren Mehrwert zu erzielen.

Schlussfolgerung bei Marx: Der Kapitalist wird immer versuchen, für einen möglichst geringen individuellen Wert einen möglichst hohen gesellschaftlichen Wert tauschen zu können. Deshalb profitiert auch der Arbeiter nicht von Produktionssteigerungen, weil er einfach kürzer für das Äquivalent seines Lohnes und länger für den Gewinn des Kapitalisten arbeiten muss.

Natürlich gibt es auch scharfe Kritik an der hier grob zusammengefassten Lehre des Mehrwerts von Karl Marx. Mehr dazu in der Textanalyse.
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1. Marxismus als Wissenschaft und zentrale Bedeutung der Lehre vom Mehrwert

Um ein Verständnis vom Begriff des Mehrwerts bei Karl Marx zu bekommen, ist es von Vorteil sich die grundlegende Idee hinter seiner Lehre zu veranschaulichen. Himmelmann fasst es folgendermaßen zusammen: „Grundlage des marxistischen Denkens ist die Interpretation der Zusammenhänge von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aus dem Verhältnis bzw. aus dem Gegensatz von Lohnarbeit und Kapital.“ (ebd., 1974: S. 13) Grundlegendes Problem für Karl Marx ist das Ungleichgewicht zwischen Produktionsmittelbesitzer, die Unternehmer und Arbeitgeber zugleich sind (= „Kapitalisten“) und den Nicht-Produktionsmittelbesitzern, also den Arbeitnehmern (= „Lohnarbeitern“). Der Arbeitnehmer besitzt keinen anderen Wert, als den seiner Arbeitskraft, den er dem Kapitalisten verkaufen muss. Dadurch ergeben sich Klassenverhältnisse von Privilegierten und Abhängigen. Diese Auffassung ist für Marx Ausgangspunkt für die Kritik am Kapitalismus. (vgl. ebd., S. 13f) Himmelmann schreibt weiter: „Eine zentrale Stellung in dieser Theorie nimmt die Lehre vom Mehrwert ein.“ (ebd., S. 14) Und Engels meinte dazu: „[…] die Enthüllung des Geheimnisses der kapitalistischen Produktion mittels des Mehrwerts verdanken wir Marx. Mit ihnen wurde der Sozialismus eine Wissenschaft.“ (Engels, 1973)  

Auch heute noch wird über die Relevanz und Validität der Werttheorie gestritten. Zum Bespiel rückt die Grenznutzentheorie von Carl Menger das Individuum in den Vordergrund: Wert definiert sich demnach über den Wert, der die Ware für das Individuum hat. Damit steht diese Theorie kontrovers zu der Werttheorie von Marx, der den Wert über die Arbeitszeit definierte. Die Grenznutzentheorie selbst ist aber auch heftig umstritten. (siehe Hoevels, 2009: 274ff) 

Eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Werttheorie von Karl Marx ist für ein umfassendes Verständnis daher besonders wichtig. So schreiben auch Fetscher und Münkler:„Eine zentrale Stellung im Rahmen des Marxschen Erklärungsansatzes für die Funktionsweise und Dynamik des kapitalistischen Wirtschaftssystems nimmt die (Arbeits)Werttheorie ein.“ (ebd., 1987: S. 105) Marx und seine Werttheorie gelten wahrscheinlich gerade deshalb zu den am meisten umstrittenen Materien. Es soll nun versucht werden die Werttheorie, mit besonderer Beachtung auf die darin enthaltene Mehrwerttheorie, zu erklären und deren Rezeption bzw. Kritik in der Wissenschaft umfassend darzustellen.

Ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste Kapitel zum Mehrwert ist „Die Produktion des relativen Mehrwerts“. Zuerst soll ein Überblick über die in diesem Kapitel (oder für das Verständnis dieses Kapitels) wichtigsten Begriffe gegeben werden. Anschließend werden die strukturellen Merkmale des Kapitels herausgearbeitet und deren Inhalt kurz zusammengefasst. Abschließend befasst sich meine Textanalyse mit einer kritischen Auseinandersetzung mit der Wert- und Arbeitstheorie von Marx und wie Autoren diese im Laufe der Zeit betrachtet und bewertet haben.

2. Begriffsdefinitionen rund um die Theorie des Mehrwerts

2.1. Definition des Wertes

Vorab soll hier der Begriff Wert“ erklärt werden, denn dieser wird bei Marx häufig und in verschiedenen Variationen gebraucht. Es werden abgegrenzt: Der Gebrauchswert (als nützlicher Wert), der Tauschwert (als Marktwert einer Ware), der Warenwert oder Substanzwert (als Wert der in der Ware angehäuften menschlichen Arbeit = Arbeitswert) und schließlich der Substratwert (als Rohstoffwert = vergegenständlichter Arbeitswert, der in das Rohprodukt eingegangen ist).“ (Himmelmann, 1947: S. 17f) 

2.2. Geld und Kapital im Zusammenhang mit dem Mehrwert

Mehrwert kann der Kapitalist nach Marx aber natürlich nur durch einen Markt einnehmen. Er benötigt dazu die Zirkulation von Waren. Bevor wir uns eingehend mit dem relativen Mehrwert beschäftigen können, scheint es daher angebracht auch die im zweiten Abschnitt, viertes Kapitel beschriebene Theorie der Warenzirkulation anzusehen. Marx unterscheidet darin grundsätzlich zwei Formen der Warenzirkulation: W – G – W und G – W – G.  

W – G – W meint Verkauf von Ware für Geld und Kauf von Ware mit Geld, G – W – G meint Kauf von Ware mit Geld und Verkauf von Ware für Geld. Im Endeffekt wird bei letzterer Formel also Geld gegen Geld getauscht. Wobei nur das quantitative Ziel sein kann, durch Geld mehr Geld zu erhalten. (ansonsten würde man nicht G – W – G tauschen) Marx entwickelt daher die Formel von G – W – G weiter zu G – W – G‘, wobei G‘ die „ursprünglich vorgeschossenen Geldsumme plus einem Inkrement“ meint. (vgl. XXIII 165) Die Konklusion daraus ist: „Dieses Inkrement oder den Überschuß über den ursprünglichen Wert nenne ich – Mehrwert (surplus value). Der ursprünglich vorgeschoßne Wert erhält sich daher nicht nur in der Zirkulation, sondern in ihr verändert er seine Wertgröße, setzt einen Mehrwert zu oder verwertet sich. Und diese Bewegung verwandelt ihn in Kapital.“ (ebd.)

2.3. Mehrwert

Der Teil im Arbeitsprozess, der über den Ersatz des Wertes der Arbeitskraft des Arbeiters hinausgeht.  

2.4. Notwendige Arbeit 

Ist das Äquivalent vom Lohn und wird darum auch „bezahlte Arbeit“ genannt. (die darüber hinausgehende Arbeit ist ausschließlich zum Vorteil des Kapitalisten)

2.5 gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit

„Gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit ist Arbeitszeit, erheischt, um irgendeinen Gebrauchswert mit den vorhandenen gesellschaftlich-normalen Produktionsbedingungen und dem gesellschaftlichen Durchschnittswert von Geschick und Intensität der Arbeit darzustellen.“ (XXIII 53)  

Damit meint Karl Marx diese drei gesellschaftlichen Faktoren: „erstens der durchschnittliche Stand der Produktionstechnik, der Durchschnittsgrad von Geschicklichkeit, Arbeitsfertigkeit des Arbeiters und der Durchschnittsgrad der Arbeitsintensität.“ (Lemmnitz, 1960: S. 33f)

3. Strukturelle und inhaltliche Merkmale des analysierten Textes

Der Mehrwert wird im Zuge des Arbeitsprozesses geschaffen. Dabei produziert der Lohnarbeiter nach Marx ausschließlich für den Kapitalisten Mehrwert. Dieses konfliktreiche Verhältnis und die Probleme daraus werden im dritten und vierten Abschnitt des ersten Buches behandelt. Karl Marx unterteilt den Mehrwert in absoluten (dritter Abschnitt) und relativen Mehrwert (vierter Abschnitt).  

Im Kapitel 10 sind zwei große Argumentationsstränge zu erkennen. Zu Beginn des 10. Kapitels des 4. Abschnitts, reüssiert Karl Marx über den zuvor behandelten absoluten Mehrwert. Karl Marx geht davon aus, dass der Kapitalist nach immer mehr Mehrwert, also Gewinn, für ihn selbst strebt. Nun erklärt Marx, dass man mit der Ausweitung des absoluten Mehrwertes schnell an seine Grenzen gelangt, daher wird der Kapitalist andere Wege finden müssen, seinen Gewinn auszuweiten. Das schafft er auch, indem der Kapitalist die Zeit für die notwendige Arbeit verkürzt.  

Mit dieser Feststellung wird die Erklärung zum relativen Mehrwert eingeleitet. Obwohl das Kapitel des absoluten Mehrwertes vor dem des relativen steht, kann dadurch nicht abgeleitet werden, dass Marx davon ausging, dass der absolute Mehrwert zuerst wirtschaftlich angewendet wurde und danach erst der relative. Vielmehr werden beide Formen immer zugleich existiert haben. Aus dem Beispiel des Arbeiters abgeleitet, der 5 Shilling/Tag verdient und 10 Stunden arbeiten muss um sich zu reproduzieren, streift Marx folgenden Gedanken: Was, wenn der Kapitalist einfach 4 Shilling/Tag dem Arbeiter für seine Leistung zahlt? Diesen Gedanken streicht Marx allerdings sehr schnell wieder von seiner Agenda, denn er nimmt an, dass alle Waren – also auch die Ware Arbeitskraft – immer zu ihrem vollem Wert gekauft und verkauft wird. Obwohl er auch schreibt, dass diese Methode (des Lohndumpings) eine wichtige reale Rolle spielt. Hier wird also zugunsten der theoretischen Fassbarkeit etwas ausgeblendet und für die weitere Argumentation vorausgesetzt, dass es kein Lohndumping gibt.  

Marx zieht jedenfalls aus seinen Überlegungen die Schlussfolgerung, dass sich die Mehrarbeit nur dadurch vergrößern kann, dass der Wert der Arbeitskraft wirklich sinkt. Dies führt Marx zu folgender Konklusion: Um den Wert der Arbeitskraft zu senken, muss die Produktivkraft der Arbeit erhöht werden. Dies müsse schließlich zur industriellen Produktionslogik führen. (denn nur so ist Produktivitätssteigerung möglich) Diese aufgestellte Konklusion (vgl. XXIII 334) hebt sich stilistisch durch nichts vom restlichen Text hervor, ist aber sicherlich einer der zentralen Aussagen. Schließlich definiert er: Absoluter Mehrwert wird produziert durch Verlängerung des Arbeitstages, relativer Mehrwert wird produziert durch Verkürzung der notwendigen Arbeit. Die zuvor aufeinander aufbauenden Argumente schließen daher mit der Einführung dieser neuen Begriffe ab.  

Im zweite Argumentationsstrang wird erklärt, dass „verwohlfeilerte Ware“ den Wert der Arbeitskraft senkt, wenn es Waren sind, die der Arbeiter für sein Leben braucht. Marx spricht von „notwendigen Lebensmittel“, wobei nicht nur Nahrung sondern z.B. auch Kleidung, etc. gemeint ist. Es ist aber gar nicht das unmittelbare Ziel des Kapitalisten den Wert der Arbeitskraft zu senken, sondern eine Differenz zwischen gesellschaftlicher und individueller Arbeitszeit zu kreieren, denn damit erlangt der Kapitalist Extramehrwert. (vgl. XXIII 336) Marx bringt nun ein Gegenargument ein: Er erklärt nämlich, warum der Extramehrwert nicht aufrecht erhalten werden kann: Durch die Konkurrenzsituation werden nun alle anderen Produzenten gezwungen die neue Produktionsweise einzuführen und sie wird dadurch verallgemeinert. Die Differenz zwischen individuellen und gesellschaftlichen Wert verschwindet wieder. Marx baut so ein weiteres Argument für seine Behauptung auf, dass der Kapitalist nur nach Mehrwert strebt, der absolute Wert der Ware ist ihm egal. (denn nur durch Mehrwert hat er Gewinn) Damit erklärt Marx auch, warum der Kapitalist immer auf Senkung des Tauschwertes zielt, weil das ein Mittel ist, um mehr Mehrwert zu produzieren. Die Schlussfolgerung von Marx ist, dass der Arbeiter durch Produktionssteigerung überhaupt nicht profitiert und sieht sich da im Gegensatz zu anderen Ökonomen seiner Zeit. Produktionssteigerung führt nicht zu Arbeitserleichterung, sondern nur dazu, dass der Arbeiter kürzer für seine Reproduktion und länger für den Gewinn des Kapitalisten arbeiten muss.

4. Kritische Auseinandersetzung mit der Konzeption der Arbeitswerttheorie und der Mehrwerttheorie

Im Kapitel 10 sieht man sehr schön, welche zentrale Rolle Arbeit für Marx hat. Für Marx kann Mehrwert also nur durch menschliche Arbeit entstehen. Arbeit ist demnach der zentrale Faktor für den Wert von Waren. Damit erklärt Marx auch, wie es zum Beispiel möglich ist, ein Brot gegen ein Hemd zu tauschen: Im Brot muss gleich viel Arbeitszeit stecken wie im Hemd, dies ist der dahinterstehende Wertmaßstab.  

Diese Konzeption war allerdings schon vor Marx bekannt, wie etwa die Arbeitswerttheorie von William Petty. (vgl. XXIII 95) Marx bezeichnet ihn in als den Begründer der „klassischen politischen Ökonomie“, heute bekannt als klassische Nationalökonomie. Zunächst ist festzuhalten, dass Karl Marx den Begriff des Mehrwerts nicht erfunden hat. Er selber hat sich aber auch „nie als Entdecker des Mehrwerts betrachtet“. (Cesarz: 2004, S. 19)  

Weitere wichtige Vertreter der klassischen Nationalökonomie sind David Ricardo und Adam Smith. Auch das Problem um den Mehrwert war da schon bekannt, so forderten William Thompson, Thomas Hodgskin und Piercy Ravenstone, frühe Vertreter der klassischen politischen Ökonomie, unter dem Eindruck der französischen Revolution, die Appropriation von Mehrwert abzuschaffen. (vgl. Stapelfeldt, 2009: S. 27)  

Anton Menger geht sogar soweit, Karl Marx habe die Idee um den Mehrwert von William Thompson plagiiert und ihn auch noch falsch zitiert. Dies wird vehement bestritten. Engels/Kautsky erwidern, dass das Wort Mehrwert (plus-value) etwa in der französischen Gesellschaft schon seit „Menschengedenken“ vorhanden war. Außerdem verwende Thompson den Begriff Mehrwert in einem gänzlich anderen Zusammenhang als Marx. Denn nach Thompson schulde der Arbeiter dem Kapitalisten eine Miete für die Benutzung seiner Maschinen. Maßstab dieser Miete soll der Mehrwert sein. Dieser Mehrwert ist die Differenz zwischen dem Wert der Menge der Produkte, die mittels Maschinen hergestellt worden ist und dem Wert der natürlich viel kleineren Menge an Produkten, die handwerklich vom Arbeiter in der gleichen Zeit hergestellt werden kann. (vgl. Hoevels, 2009: S. 272f) Damit fiele aber nach Hoevels „(…) der Wert traditioneller Handwerkserzeugnisse durch das maschinenbedingte Sinken der gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit noch unter den Wert der zum Existenzerhalt notwendigen Arbeitszeit (…)“. (ebd., S. 273)  

Ricardo war einer jener klassischen politischen Ökonomen die besonderen Einfluss auf Karl Marx ausgeübt haben und den Marx auch zitiert. Auf dessen Überlegungen baut er auch seine Mehrwerttheorie auf. Zitiert sei hier nur Engels: „Soweit der moderne Sozialismus, einerlei welcher Richtung, von der bürgerlichen politischen Ökonomie ausgeht, knüpft er fast ausnahmslos an die Ricardosche Werttheorie an. Die beiden Sätze, die Ricardo 1817 gleich am Anfang seiner „Principles“ proklamiert: 1. daß der Wert jeder Ware bestimmt wird einzig und allein durch die zu ihrer Produktion erheischte Arbeitsmenge, und 2. daß das Produkt der gesamten gesellschaftlichen Arbeit verteilt wird unter die drei Klassen der Grundbesitzer (Rente), Kapitalisten (Profit) und Arbeiter (Arbeitslohn), diese beiden Sätze wurden schon seit 1821 in England zu sozialistischen Konsequenzen verwertet, und zwar teilweise mit solcher Schärfe und Entschiedenheit, daß diese jetzt fast verschollene, von Marx großenteils erst wieder entdeckte Literatur bis zum Erscheinen des „Kapital“ unübertroffen blieb“. (XXI 176)  

Marx knüpft also an den Begriff des Mehrwerts an, wobei er diesen entscheidend revolutioniert. Seiner Ansicht nach teilen sämtliche Ökonomen den Fehler, „daß sie den Mehrwert nicht rein als solchen betrachten, sondern in der besondren Form von Profit und Rente“. (Marx: 1956, S. 6) Daraus ergeben sich „notwendige theoretische Irrtümer“ (ebd.), die es aufzudecken gilt.  

Baran und Sweezy schließlich behaupten der Mehrwertbegriff von Karl Marx passe nicht mehr zu den veränderten ökonomischen Verhältnissen. Sie meinen die Theorie müsse verändert werden. Darum verwenden sich auch eine andere Terminologie: Mehrwert heißt bei ihnen „ökonomischer Surplus“. Dieses ökonomische Surplus steht für die Differenz zwischen dem was eine Gesellschaft produziert und konsumiert. Besonders hervorzuheben ist, dass sie davon ausgehen, dass die Profitrate ständig steigt. Nach Karl Marx sinkt ja die Profitrate beständig, bis dies schließlich zum Zusammenbruch des Kapitalismus führt. Schwierig dürfte es sein, die Daten für gesellschaftliche Gesamtproduktion und Kosten zu erhalten. Damit bleibt die gesamte Betrachtung ein Gedankenexperiment. (vgl. Himmelmann, 1974: S. 112ff)  

Dobb lehnt die Mehrwerttheorie als zentralen Ausgangspunkt von Marx ab. Wichtiger als gewisse Aussagen von Marx seien die Methoden von Marx. So sei das Wichtigste, dass Marx das Verhältnis von Mensch zu Produktionsmittel und dem Produktionsprozess deutlich macht. Die Mehrwerttheorie ist für Dobb zulässig als Theorie der Einkommensverteilung, „da es ihre Funktion ist (zumindest soweit es den ersten Band des Kapital betrifft), das Auftreten von Mehrwert qualitativ zu erklären und deren Verhältnis zu den Löhnen quantitativ zu bestimmen.“ (Dobb, 1971: S. 1511 zit. nach Himmelmann, 1974: S. 118)

5. Weitergehende Betrachtungen  

Man sieht zum Mehrwert gibt es verschiedenste Ansätze. Eine Schwäche der Mehrwerttheorie ist, dass Marx voraussetzt, dass sich der vom Kapitalisten bezahlte Arbeitslohn immer am Existenzminimum orientiere. (vgl. Himmelmann, 1974: S. 118) Es wäre für Karl Marx wahrscheinlich erstaunlich zu sehen, dass die Löhne der Arbeiter soweit gestiegen sind, dass auch sie – wenn auch relativ weniger – Kapital anhäufen. Und werden dann Arbeiter selbst Kapitalisten, wenn sie ihr Geld anlegen und für sich „arbeiten“ lassen wollen? Bei Karl Marx ist jemand Kapitalist, der Eigentümer der Produktionsmittel ist. Wie soll man dann etwa eine Aktiengesellschaft sehen, deren Vorstand von den Aktionären gewählt aber nicht die Eigentümer ist?

5.1. Globalisierung und unterschiedliche Löhne bei Karl Marx  

Und wie ist die Globalisierung zu betrachten? Wie kann es sein, dass ein Arbeiter in einem reicheren Land für die gleiche Arbeitszeit mehr bekommt, als ein Arbeiter in einem ärmeren Land?

Marx erklärt das so: In verschiedenen Ländern werden nun mal verschiedene Warenmengen bei gleicher Arbeitszeit produziert. Dies führe  zu verschiedenen (Waren-)Werten und daher zu unterschiedlichen Preisen. Daher wird auch der relative Wert des Geldes (also des Preises) bei den weiterentwickelten (kapitalistischen) Ländern niedriger sein, als bei weniger entwickelten Ländern – da ja mehr in derselben Zeit produziert werden kann. Da der Lohn das Äquivalent der Arbeitskraft ist (und die Arbeitskraft im entwickelten Land mehr produziert hat), sind in weiterentwickelten Ländern die nominellen (!) Arbeitslöhne höher, auch wenn das lange noch nicht heißt, dass das dem Arbeiter mehr notwendige Lebensmittel bringt. (vgl. XXIII 584) Marx geht davon aus, dass die weiterentwickelten, kapitalistischeren Länder auch eine höhere Produktivität und Intensität aufweisen. (zum Unterschied von Produktivität und Intensität siehe Kapitel XV) Karl Marx sieht sehr klar die Internationalisierung des Kapitalismus, aber obwohl ein eigenes Kapitel den unterschiedlichen Arbeitslöhnen in unterschiedlichen Ländern gewidmet ist, zieht er keine sehr präzisen Schlussfolgerungen für den Mehrwert daraus. Auch die Aussage: „Im Maß, wie in einem Lande die kapitalistische Produktion entwickelt ist, im selben Maß erheben sich dort auch die nationale Intensität und Produktivität der Arbeit über das internationale Niveau“ (ebd.) ist meiner Meinung nach so nicht richtig. Denn auch in „Entwicklungsländer“ können Firmen gewisse Waren produktiver erzeugen als in den westlichen „kapitalistischen“ Ländern. Bei höherer Produktion müsste auch der Wert der Arbeitszeit sinken und dies sich im relativen Wert des Geldes wiederspiegeln.

Wie weiter oben geschildert, erklärt Marx die international unterschiedlichen Löhne trotz gleicher Arbeitszeit durch unterschiedliche Produktivität und/oder Intensität der Arbeit. Nach seiner Erklärung müsste dies den Wert des Lohnes steigern, nur leider macht er hier eine extreme Einschränkung: Zwar steigt der nominelle Arbeitslohn, allerdings sagt Marx im selben Satz, dass dies „(…) keineswegs besagt, daß dies auch für den wirklichen Lohn gilt, d.h. für die dem Arbeiter zur Verfügung gestellten Lebensmittel.“ (ebd.)  

 Meiner Meinung liegt ein Fehler darin, dass Karl Marx immer davon ausgeht, dass der Kapitalist dem Lohnarbeiter nur ein Existenzminimum gewährt. Dies dürfte in einigen Ländern der Welt auch zutreffen, eben in solchen wo die totale Ausbeutung der Arbeiter existiert, nicht aber in den westlichen entwickelten Ländern. Sei es durch Entwicklung der Gesellschaft und der Sozialpolitik, sei es durch den Interessensausgleich von beispielsweise Gewerkschaften und Wirtschaftsvertreter (Stichwort Sozialpartnerschaft), sind die Mehrheit der Arbeitslöhne, trotz aller bestehenden Ungleichheiten, doch weit entfernt von einem Existenzminimum. Dies erklärt auch, warum in manchen Ländern trotz höherer Produktivität und Intensität der Arbeit niedrigere Löhne bezahlt werden. D.h. aber auch, dass die Werttheorie von Karl Marx zumindest dermaßen modifiziert werden muss, dass bei der Austauschbarkeit von Waren nicht alleine die Arbeitszeit Maßstab dafür ist, sondern der Wert von Arbeitszeit auch immer gesellschaftlich-politisch bewertet wird.  

6. Schlussfolgerungen  

Trotz aller Kritik an der Werttheorie von Marx bleibt sie doch ein wichtiger Indikator und liefert Erkenntnisse wie Waren grundsätzlich mittels Geld ausgetauscht werden können. Das Problem ist die Dynamik und Diversität des Menschen, die eine theoretische Betrachtung massiv erschweren. In meiner Textanalyse habe ich versucht die Vorgeschichte und Entwicklung des Begriffes „Mehrwert“ aufzuzeigen, bis er schließlich von Karl Marx neu interpretiert wurde. Auch die Diskussion über den Mehrwert und überhaupt die Arbeitswerttheorie sollten kurz dargestellt werden. Eigene Überlegungen zur Werttheorie wurden mit einer vergleichsweise neuen Entwicklung, der Globalisierung, verknüpft. 

Größter Mangel der Marxschen Theorie ist, dass sie sich oft nicht empirisch nachprüfen lässt und daher eigentlich nur „Hilfsbegriff des Denkens“ (Hofmann, 1968: S. 49) ist. Dieses Problem wurde schon weiter oben beschrieben. Auch einige Parameter, von denen Marx ausging, fallen weg: So gibt es heute einen „Sozialstaat“ wie es zu Marx Zeit und Schaffen nicht vorstellbar war.

7. LITERATURLISTE  

7.1. Besprochene Stellen aus MEW  

7.2. Sonstige Literatur

  1. BERGER Michael: Karl Marx. Paderborn: Wilhelm Fink Verlag GmbH & Co. 2008  
  2. CESARZ, Wilhelm: Mehrwert, Wertgesetz, Profit. 1. Auflage. Kückenshagen: Scheunen-Verlag. 2004
  3. DOBB, Maurice: Die Relevanz der Marxschen Wert- und Verteilungstheorie, In: Kapitalismus in den siebziger Jahren. Referate vom Kongreß in Tilburg im Semptember 1970, Frankfurt 1971, S. 147-160  
  4. ENGELS, Friedrich: Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft In: Karl Marx/Friedrich Engels – Werke. Band 19, 4. Auflage 1973, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1962, Berlin: (Karl) Dietz Verlag. S. 189-201. In: http://www.mlwerke.de/me/me19/me19_202.htm (01.03.2010)  
  5. FETSCHER, Iring / MÜNKLER, Herfried: Pipers Handbuch der politischen Ideen. Band 5. München, Zürich: Piper GmbH & Co. KG. 1987  
  6. HOFMANN, Werner: Verelendung In: Folgen einer Theorie. Essays über „Das Kapital“ von Karl Marx. Frankfurt: Suhrkamp Verlag. 1967. S. 27ff  
  7. HIMMELMANN, Gerhard: Arbeitswert, Mehrwert und Verteilung. Zur Problematik von Theorie und Praxis in der Marxschen Lehre. Opladen: Westdeutscher Verlag GmbH. 1974  
  8. HOEVELS, Fritz Erik: Wie Unrecht hatte Marx wirklich? Band I: Gesellschaft und Wirtschaft. Freiburg: Ahriman-Verlag GmbH. 2009  
  9. LEMMNITZ Alfred: Vorlesung über die politische Ökonomie des Kapitalismus. Der vormonopolistische Kapitalismus. Teil I. Die Warenproduktion. Die Ware und das Geld. Berlin. 1960 In: http://www.infopartisan.net/trend/trd0500/t010500.html  
  10. MARX, Karl: Theorien über den Mehrwert. (Vierter Band des „Kapitals“). 1. Teil. Berlin: Dietz Verlag. 1956  
  11. STAPELFELDT, Gerhard: Das Problem des Anfangs in der Kritik der Politischen Ökonomie von Karl Marx. Zum Verhältnis von Arbeitsbegriff und Dialektik. 2., überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage. Hamburg: Verlag Dr. Kova?. 2009

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Textanalyse des zehnten Kapitels: „Die Produktion des relativen Mehrwerts“

Der Text ist auf einem hohen abstrakten und theoretischen Niveau geschrieben. Marx baut ein umfassendes Konzept über die Teilung zwischen notwendiger Arbeitszeit und Mehrwert auf. Dafür entwickelt er viele neue Begriffe. Dass neue Begriffe entwickelt werden (mussten), zeigt auch wie sehr die wissenschaftliche Betrachtung der (industriellen) Ökonomie in den Kinderschuhen steckte, als das Buch 1867 erstmals erschien. Die Absätze sind aufeinander aufbauen, manche Sachverhalte werden bewusst ausgeklammert. Die wichtigste Aussage im Kapitel ist: Die Steigerung der Produktivkraft dient einzig und allein dem Vorteil des Kapitalisten, dessen Ziel und Streben, aufgrund dieser Vorteile, immer sein wird die Produktivität zu steigern.

Anfangs rekapituliert Marx den zuvor erörterten „absoluten Mehrwert“. Dabei bespricht er die – konstant bleibende – „notwendige Arbeit“ und den „Mehrwert“. Er zeigt auf, dass der „absolute Mehrwert“ seine Grenzen hat, also nicht ewig erweitert werden kann. Zum Abschluss des ersten Absatzes wirft er darum die Frage auf, wie der Mehrwert ansonsten vergrößert werden kann. Marx beantwortet seine Frage damit, dass Mehrwert auf Kosten der notwendigen Arbeit erhöht wird. Obwohl das Kapitel des absoluten Mehrwertes vor dem des relativen steht, kann dadurch nicht abgeleitet werden, dass Marx davon ausging, dass der absolute Mehrwert zuerst wirtschaftlich angewendet wurde und danach erst der relative. Vielmehr werden beide Formen immer zugleich existiert haben. Aus dem Beispiel des Arbeiters abgeleitet, der 5 Shilling/Tag verdient und 10 Stunden arbeiten muss um sich zu reproduzieren, streift Marx folgenden Gedanken: Was, wenn der Kapitalist einfach 4 Shilling/Tag dem Arbeiter für seine Leistung zahlt? Diesen Gedanken streicht allerdings Marx sehr schnell wieder von seiner Agenda, denn er nimmt an, dass alle Waren – also auch die Ware Arbeitskraft – immer zu ihrem vollem Wert gekauft und verkauft wird. Obwohl er zugibt, dass diese Methode (des Lohndumpings) eine wichtige reale Rolle spielt. Hier wird als zugunsten der theoretischen Fassbarkeit etwas ausgeblendet und für die weitere Argumentation vorausgesetzt, dass es kein Lohndumping gibt. Marx zieht jedenfalls aus seinen Überlegungen die Schlussfolgerung, dass sich die Mehrarbeit nur dadurch vergrößern kann, dass der Wert der Arbeitskraft wirklich sinkt.

Im darauffolgenden Absatz erklärt er, warum das Senken des Wertes der Arbeitskraft nur durch ein Erhöhen der Produktivkraft erfolgen kann. Er betont, dass darum eine „Revolution in den Produktionsbedingungen“ eintreten muss. Damit wird implizit die – zur Zeit des Erscheinens des Buches – neuen industriellen Produktionsweisen erklärt. Auch spiegelt sich die Zeit darin wieder, dass Marx immer nur von Produktionsbetrieben spricht. Dienstleistungsbetriebe, die ja doch auch nach anderen Regeln funktionieren, werden nicht erwähnt. Erst nachdem er die Argumentation zur Produktionssteigerung und die damit verbundene Senkung der Arbeitszeit für die notwendigen Arbeit durch den Arbeitern abgeschlossen hat, zieht er die erste große Conclusio aus dem vorher gesagten: Er benützt erstmals im Text den Begriff relativer Mehrwert und grenzt ihn vom absoluten Mehrwert ab. Die vorausgegangenen drei Seiten waren sozusagen der Einstieg und Erklärung zu dem erst jetzt genannten Begriff des relativen Mehrwertes. Für Marx ergeben sich durch die gesteigerte Produktion aber neue Probleme. Anhand eines Beispiels illustriert Marx, dass egal wie groß auch die Produktivitätssteigerung ist, der Gesamtwert der Waren immer gleich bleibt. Diesen nennt er den Neuwert. Es ändert sich vielmehr nur der Wert der einzelnen Ware und zwar wird der Wert immer weniger, je mehr Stück einer Ware produziert werden. Nun wäre aber die Definition eines Neuwertes völlig sinnlos, wenn zu diesem Begriff nicht auch noch zwei weitere neue Begriffe dazu stoßen würden: nämlich der Begriff des gesellschaftlichen und der Begriff des individuellen Wertes. Dadurch, dass Marx zuvor den Neuwert erklärt hat, erschließt sich für den Leser auch der individuelle Wert. Denn beim Neuwert wurde geklärt, dass je mehr produziert wird, desto kleiner der Wert/Stück einer Ware ist. Dies ist der individuelle Wert. Verkaufen kann der Kapitalist aber zum gesellschaftlichen Wert. Der gesellschaftliche Wert ist der wirkliche Wert, weil er mit dem Tauschwert gleichzusetzen ist. Denn der gesellschaftliche Wert wird – wie es Karl Marx ausdrückt – „nicht durch die Arbeitszeit bemessen, die sie im einzelnen Fall dem Produzenten kostet, sondern durch die gesellschaftlich zu ihrer Produktion erheischte Arbeitszeit.“ Dazu muss man bedenken, dass für Marx der Tauschwert stark an die Arbeitszeit angelehnt ist. Schon Aristoteles hat sich damit beschäftigt, wie man z.B. für 5 Polster = 1 Haus bekommen kann und wie sich diese völlig unterschiedlichen Güter aufwiegen können. Marx meint hier die Lösung gefunden zu haben: Ein Haus für fünf Polster ist dann tauschbar, wenn in dem Haus gleichviel Arbeitszeit steckt wie in den fünf Polstern. Die Arbeitszeit ist also das eigentlich tausch- und vergleichbare.

Durch den Unterschied zwischen gesellschaftlichem und individuellem Wert erfährt der Kapitalist einen Gewinn, dafür führt Marx einen weiteren Begriff ein: den Extramehrwert. Marx zeigt hier den immensen Vorteil für den Kapitalisten auf, den eine Produktivitätssteigerung bringt. Er geht auch davon aus, dass es das Ziel und Streben des Kapitalisten ist, durch Produktivitätssteigerungen einen Extramehrwert zu lukrieren. Dabei wird jede andere Form der Absatzsteigerung ausgeblendet. Diese Produktivitätssteigerung bringt aber wiederum Probleme. Denn Marx geht davon aus, dass man durch z.B. doppelt so viele Waren auch einen doppelt so großen Markt braucht. Dieses Problem muss der Kapitalist dadurch lösen, dass er seine Waren unter ihrem gesellschaftlichen Wert anbietet – er hat trotzdem noch einen Extramehrwert, solange er über dem individuellen Wert anbieten kann. Allerdings deutet Marx an, dass der Extramehrwert etwas Flüchtiges ist, denn nach dem „Gesetz der Wertbestimmung durch die Arbeitszeit“, müssen die Konkurrenten auch die neue effizientere Produktionsweise einführen. Dadurch wird die neue Produktionsweise verallgemeinert und man kann keinen Extramehrwert mehr lukrieren. Die Argumentation scheint hier in die Richtung zu gehen, dass der Kapitalismus sich selbst auffrisst – da er seinen Mehrwert selbst zerstört.

Schließlich kommt Marx wieder zu dem bereits am Anfang des Kapitels genannten Beispiel des Arbeiters zurück, der 10 Stunden braucht, um den Tageswert seiner Arbeitskraft zu erreichen. Wurde das Beispiel eingangs erwähnt um eine Einleitung zur Erklärung von Produktionssteigerungen zu finden, wird es jetzt nochmals wiederholt um die riesigen Vorteile des Kapitalisten durch die Produktionssteigerung zu verdeutlichen. Und daher schlussfolgert Marx auch, dass es dem Kapitalisten nur um diese Vorteile gehen kann. (also um den realisierbaren Mehrwert) Marx behauptet daher, dass dem Kapitalisten am absoluten Wert der Ware nichts läge und dass das ein Widerspruch des Kapitalismus schlechthin sei: Der Kapitalist will einerseits immer einen Tauschwert produzieren, aber andererseits gleichzeitig den Tauschwert der Waren senken.

Abschließend macht Marx nochmals klar, dass es nur darum geht, die Zeit für die notwendige Arbeit zu verkürzen, um mehr Mehrwert produzieren lassen zu können. Er attackiert mit dieser Schlussfolgerung die Ökonomen, die in der Produktivitätssteigerung einen Gewinn für den Arbeiter sehen, da sich dadurch die Arbeitszeit verkürzen soll. Hier wird auch die Dialektik von Marx und Engels offenkundig, die ja davon ausgeht, dass sozio-ökonomische Widersprüche neue Gesellschaftsformen entstehen lassen. Die Widersprüche wären in diesem Fall das primäre Bestreben des Kapitalisten die notwendige Arbeitszeit des Arbeiters zu kürzen, ein Maximum aus ihm herauszuholen, um selbst einen möglichst großen Mehrwert zu erlangen. Das steht aber diametral dem Interesse des Arbeiters gegenüber.
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Sekundärliteratur zum zehnten Kapitel: „Die Produktion des relativen Mehrwerts“

Um einen guten Überblick über Autoren und Werke zu verschaffen, die sich mit Karl Marx und insbesondere mit dem relativen Mehrwert beschäftigten, habe ich mir Einführungsliteratur zum „Kapital“ und Karl Marx besorgt. Besonders gefallen hat mir das Buch von Michael Berger „Karl Marx“. Dort erwähnte Literatur habe ich versucht in den Wiener Bibliotheken und im Internet zu finden. Besonders konzentrieren möchte ich mich natürlich auf den Begriff des „Mehrwerts“.

Zunächst ist festzuhalten, dass Karl Marx den Begriff des Mehrwerts nicht erfunden hat. Er selber hat sich auch „nie als Entdecker des Mehrwerts betrachtet“. (Cesarz: 2004, S. 19) Schon andere Ökonomen vor ihm haben diesen Terminus gebraucht, vor allem sind hier Ricardo zu nennen. Marx zitiert auch seinen Essay über die Streichung der Subvention für Korn.

Marx knüpft an den Begriff des Mehrwertes an, wobei er den Begriff entscheidend revolutioniert. Seiner Ansicht nach teilen sämtliche Ökonomen den Fehler, „daß sie den Mehrwert nicht rein als solchen betrachten, sondern in der besondren Form von Profit und Rente“. (Marx: 1956, S. 6) Daraus ergeben sich „notwendige theoretische Irrtümer“ (ebd.), die es aufzudecken gilt.

Die Werttheorie von Marx wird auch heute noch gerne als Erklärungsansatz verwendet. Dabei wird angenommen, dass „die Produktion und damit die Verwertung nur dann möglich ist, wenn beide Faktoren – Arbeitskraft und Produktionsmittel – zusammenwirken“. (Kapitalismus klipp und klar (KKK): 2002, S. 8) Und in Wahrheit verhält es sich so, dass „der Profit als die verwandelte Form des Mehrwerts den Kapitalisten nichts kostet, […] er die Ware unter ihrem Wert, aber immer noch mit Profit verkaufen […]“ (ebd., S. 9) kann. Es ist aber so, dass nur der Arbeiter mit seiner Arbeit einen Mehrwert produziert, da er eben über die notwendige Arbeit hinaus, arbeiten muss.

Die Arbeitsmengentheorie ist aber umstritten. Böhm-Bawerk, Universitätsprofessor und ehemaliger Finanzminister von Österreich (vgl. austria-lexikon) kritisierte die Idee der Arbeitsmengentheorie, da es willkürlich und unlogisch sei, die Arbeitsmenge als einzig gemeinsames Merkmal unterschiedlicher Produkte zu unterstellen. In einer Stunde Architektenarbeit entstehe z.B. nun mal ein höherer Wert als in einer Stunde Maurerarbeit. Auch wird der Preis nicht nur von der aufgewendeten Arbeit bestimmt. Auf einem guten Boden kann man in gleicher Zeit mehr Ertrag erwirtschaften als auf einem schlechten Boden. (vlg. Böhm-Bawerk: 2006)

Hier wird von einem anderen Blickwinkel ausgegangen, der sich in mehreren Ländern zugleich entwickelt hat. Man konzentrierte sich nicht mehr auf das Angebot, sondern auf die Nachfrage. „Das entspricht dem Stand der Industrialisierung in Mitteleuropa, wo nicht mehr die Produktion, sondern der Absatz der massenhaft produzierten Waren zum Problem geworden ist. […] Statt mit dem wirtschaftlichen Verhalten von Bevölkerungsgruppen (Arbeitern, Kapitalisten und Grundeigentümern) befasst sich die Theorie mit dem Verhalten eines typisierten Individuums.“ (Berger: 2008)

Literaturliste:

AUSTRIA-LEXIKON: Böhm-Bawerk, Eugen von. In: http://austria-lexikon.at/af/AEIOU/B%C3%B6hm-Bawerk%2C_Eugen_von. 09/2009. (21.12.2009)

BERGER Michael: Karl Marx. Paderborn: Wilhelm Fink Verlag GmbH & Co. 2008

BÖHM-BAWERK Eugen: Zum Abschluss des Marxschen Systems. Berlin. 1896. In: http://www.mxks.de//files/wert/EI3BoemBawerk.html. 07/2006. (19.12.2009)

CESARZ, Wilhelm: Mehrwert, Wertgesetz, Profit. 1. Auflage. Kückenshagen: Scheunen-Verlag. 2004

MARX, Karl: Theorien über den Mehrwert. (Vierter Band des „Kapitals“). 1. Teil. Berlin: Dietz Verlag. 1956

KAPITALISMUS KLIPP UND KLAR (KKK): Profit, Durchschnittsprofit und Produktionspreis. Berlin: Ernst-Thälmann-Verlag. 2002
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Mehrwert: Der Teil im Arbeitsprozess, der über den Ersatz des Wertes der Arbeitskraft des Arbeiters hinausgeht.

Notwendige Arbeit: Ist das Äquivalent vom Lohn und wird darum auch „bezahlte Arbeit“ genannt. (die darüberhinausgehende Arbeit ist ausschließlich zum Vorteil des Kapitalisten)

Absoluter vs. relativer Mehrwert

Nicht mehr Mehrarbeit durch absolute Ausdehnung des Arbeitstages, sondern Mehrarbeitszeit wächst auf Kosten der notwendigen Arbeit.

Begriffe:

  • Absolute Ausdehnung des Arbeitstages (theoretische Überlegung, gehört zum Kapitel über den absoluten Mehrwert)
  • Notwendige Arbeit (ist das Äquivalent zum Lohn des Arbeiters – also Wert der Arbeit = Lohn)

Frage: Wie aber gelingt es, den Anteil der Arbeitszeit für die notwendige Arbeit zu drücken?
Antwort: Indem der Wert der „Ware Arbeitskraft“ verringert wird.
Erklärung: Der Wert der notwendigen Arbeit kann nur verringert werden, wenn sich die Produktivkraft erhöht. Z.B. wenn der Arbeiter statt einem Paar, zwei Paare Stiefel erzeugen kann. Hier entfaltet sich also die Logik der industriellen Produktionsweise.

Ein mehr an Produktion bedeutet aber auch einen kleineren Anteil an Arbeitszeit für ein Stück. Der Marktwert bleibt aber logischerweise gleich. D.h.: der individuelle Wert eines Stückes wird reduziert, aber sein gesellschaftlicher Wert bleibt gleich. Der Kapitalist kann also das Stück trotzdem zum Marktwert verkaufen, diese Differenz ergibt den sogenannten Extramehrwert.
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