Mediengeschichte / STEP 2

Mitschriften aus den Vorlesungen zu

MEDIENGESCHICHTE / STEP 2

bei Wolfgang Duchkowitsch und Friedrich Hausjell

VO 1 / STEP 2 / Mediengeschichte

Wolfgang Duchkowitsch, 13.März 08

Einführung:

STEP 2 beschäftigt sich mit der Geschichte der Beziehungen zwischen Medien, Politik und Kultur. Der Grundstein wurde in Wien 1938 mit dem Institut für Zeitungswissenschaften gelegt.

Trias des Erkenntnisinteresses:

  1. Subjekt (z.B. Student)
  2. Objekt der Erkenntnis (der Gegenstand)
  3. Erkenntnisprozess (Wissen)

3 Ansätze:

  1. Modell: Positivismus. Ideal ist eine objektive und unparteiische Geschichte. Dies setzt voraus, dass sich das Subjekt vollkommen vom Erkenntnisprozess loslösen kann. Geschichte soll widergespiegelt werden. Kritik: Es wird damit das System, die „alte Ordnung“ legitimiert.

[Geschichte wird nur durch Quellen wie Zeitzeugen, Fotos, Dokumente u.ä. wahrgenommen.]

  1. Modell: Präsentismus. Geschichte als Projizierung modernen Denkens in die Vergangenheit. Grundannahme ist:Subjekt und Objekt bilden ein organisches Ganzes. Die Erkenntnisrelation ist aktivistisch, weil darin das Subjekt zu Wort kommt. Das Erkenntnis und Engagement des Historikers ist stets gesellschaftlich bedingt.

Geschichte ist demnach veränderlich. Je nachdem ob zusätzliche Fakten gefunden werden, Anschauungen sich ändern, oder durch vermehrtes Wissen Prozesse anders beurteilt werden.

[Gegenwärtige Erkenntnisse werden miteinbezogen, z.B. Zusammenhänge gedeutet u.ä.m.]

  1. Modell: Im Gegensatz zum Präsentismus erfolgt hier eine ständige Re-Interpretation der Geschichte. [Erkenntnissubjekt und Erkenntnisobjekt werden gleich behandelt]

Sprache als Machtmittel

Sprache diente:

  • der Orientierung und wurde auch für die Arbeitsteilung entwickelt (für Ökonomie und daher für die Existenzsicherung!),
  • dem Miteinander und Füreinander,
  • und als differenziertes Instrument der Ausprägung von Herrschaftsstrukturen.

Ab 30 Personen (Gruppe = Horde) sind nonverbale Mittel (Tanz, Gestik, Mimik) nicht mehr differenziert genug.

Durch die Sprache konnten gesellschaftsbildende und –bindende Riten, Gesetze und Tabus tradiert werden. Daraus entstand ein Machtmittel für diejenigen, die die Sprache besser beherrschten, oder die, die Sprache nützten um ihre hohe Position zu sichern. (z.B.: Priestergesellschaften: Jene Personen die angaben Kontakt zu den Göttern zu haben, hatten eine vorrangige Position. => „Orakel von Delphi.“ Machtposition durch Kommunikation. Triangel: Götter – Priester – Bevölkerung.

Heute: Menschen von denen wir abhängig sind (machtvolle Menschen, z.B. Politiker – Vermittler, vor allem Massenmedien – Bevölkerung)

Schrift

Entstand aus ökonomischen Gründen! Erste Schriftstücke waren Verträge. (z.B. Handelsverträge) Kommunikation wurde unabhängig von Raum und Zeit. Durch die Schrift können Informationen konserviert, transportiert und reproduziert werden.

Schriftliche Bestimmungen, Vorstellungen oder Gedanken waren in den Hochkulturen nicht frei zugänglich. Für Verwaltung und Verwahrung waren Tempel auserkoren. Erst die Griechen verlagerten die Verwahrung in profane Gebäude, so genannte Bibliotheken. Aber ihre Benützung war Gelehrten, Studierenden und Beamten vorbehalten. In Alexandria befand sich die größte Bibliothek des Altertums. 44 v. Chr. wurde sie von Julius Cäsar zerstört.

Die eingeschränkte Benutzung zog sich bis in die Neuzeit hinein. So waren im Mittelalter Bibliotheken ein geheimer Ort, nur Mönche durften sie betreten. (siehe Im Namen der Rose) Erst im 18. Jahrhundert vollzog sich eine Öffnung der Fürstenbibliotheken für das Bürgertum, nicht aber für den Arbeiterstand. Volksbüchereien entstanden im 19. Jahrhundert, die aber zuerst nur der Zerstreuung und Ablenkung der Arbeiter dienten.

Exkurs von Duchkowitsch:

  •  Europa, Mittelalter = Schriften in Klöster aufbewahrt.
  •  UNESCO: USA und GB ausgetreten, weil man den Ausgleich von Informationen zwischen Nord und Süd nicht wollte.
  •  Informationsmonopol gebrochen durch Gutenberg. (bewegliche Letter)

Die ersten (periodischen) Zeitungen entstanden Mitte des 17. Jhd. (1609 in Straßburg und Wolfenbüttel mit „Relation“ und „Aviso“)

Die unperiodischen Zeitungen (auch „Neue Zeitungen“ genannt) entstanden aus ökonomischen Interesse der Verleger. (wollten Druckerkapazitäten optimal nützen) Bei periodischen Zeitungen galt mehr das spezifische Interesse der weltlichen wie geistlichen Obrigkeit. Man konnte so besser Befehle und Verordnungen kommunizieren. Aber als Konsequenz forderten Mitte des 18. Jahrhunderts die Leser Mitwisserschaft an politischen Entscheidungen.

Der erste Bericht über Neuartiges in einer Zeitung entstand bei der Entdeckung von Brasilien. Zeitungen berichteten überwiegend nur von Katastrophen, Mord, Missgeburten, Kämpfe gegen Türken, Blut- und Kornregen, etc. Habermas meinte dazu, dass Zeitungen oft der „alten Wahrheit“ – oft Aberglaube – verpflichtet waren. Herrscher wurden im Absolutismus neben Gott gestellt. Sie durften Zensur ausüben. In England hingegen gab es nur eine schwache Zensur.

Das „privilegium impressorum“:

  • Vorteil für den Herrscher: Zensur;
  • Vorteil für den Verleger: Konnte sicher sein, dass nur er seine Bücher drucken und verkaufen durfte, denn nur er bekam hierfür die Rechte vom Herrscher zugesprochen.
  • Darüber gab es keinen amtlichen Vertrag, aber es gab ein stillschweigendes Einverständnis.

Durch den Buchdruck (1455 Gutenberg) kam es zu einer gewissen Alphabetisierung. Kaffeehäuser boten Zeitungen an, die damals noch sehr teuer waren. (ca. zur Zeit der 2. Türkenbelagerung, also 1683) In den Kaffeehäusern trafen sich Menschen aus allen Schichten. Berichte darüber sind vom Augustinermönch Abraham a St. Klara erhalten.

Hofnachrichten: waren pompös und subjektiv. Sie sollten das Volk in der Rolle als Staffage zeigen. Die Hofnachrichten waren beliebt und dienten als Ersatzbefriedigung.

VO 2 / STEP 2 / Mediengeschichte

Wolfgang Duchkowitsch, 3. April 08

Maria Theresia

Maria Theresia (18. Jhd.) beeinflusste erstmals die Medien. Die Ministerien wurden angewiesen wöchentlich eine Zusammenstellung der relevanten Informationen auszusenden. Es wurde nichts Kritisches gedruckt, aufgrund der Zensur und des Druckprivilegs. (privilegium impressorum)

Frankreich war der Erbfeind der Habsburger. Nach der Revolution (1789) wurde Post aus Frankreich kontrolliert und zensiert. Man versuchte die Zensur durch Beziehungen zur franz. Botschaft zu umgehen, oder man zerschnitt Zeitungen in Frankreich und setzte sie nach dem Versand in Österreich wieder zusammen. Daher wurde in Österreich auch die franz. Botschaftspost abgefangen. Als Gegenmaßnahmen begannen Botschaften die Post zu chiffrieren. (Gegenmaßnahme siehe „Ziffernkabinett“, oder auch „schwarzes Kabinett“)

Joseph II.

Nach Maria Theresia übernahm Joseph II. die Herrschaft. Er galt als Volkskaiser, aufgrund von Reformen wie dem Toleranzpatent, welches garantierte, dass alle Religionen frei ausgeübt werden durften. (Erst 1851 wurde aber die wirklich freie Religionsausübung ermöglicht.) Durch das Toleranzpatent wurde der Handel mit Juden erleichtert. Joseph II. veranlasste den vollständigen Nachdruck von ausländischen Zeitungen, dies widersprach aber dem Druckprivileg.

Pressefreiheit:

Die erweiterte Pressefreiheit basierte auf der Zensurverordnung von 1781. Sie wurde eingeführt, um eine schnellere Kontrolle der Zeitungen zu ermöglichen. Die Zustimmung zur erweiterten Pressefreiheit hätte nicht publik werden sollen und war nur für Zensoren bestimmt. Kaiser Joseph II. richtet auch eine Geheimpolizei ein. Sie belauschte z.B. Gespräche in Kaffeehäuser.

Zeitungen in Österreich:

Durch das Druckprivileg (privilegium impressorum) konnte sich im 18. Jahrhundert das „Wienerische Diarium“ eine Monopolstellung sichern. Nur sie durfte in deutscher Sprache erscheinen. Daneben gab es noch eine franz. Zeitung und eine in lateinisch, da Latein vor allem in Ungarn verwendet wurde. 1783 etablierte sich in deutsch auch das „Wiener Blättchen“. Es hatte nur wenige Seiten Umfang und berichtete über Lokales, Gedichte und das Wetter.

Stempelsteuer:

Mit Einführung der Stempelsteuer musste jedes einzelne Exemplar einer Zeitung vorgelegt und abgestempelt werden. Für den Großteil der Zeitungen war das ökonomisch nicht verkraftbar – es setzte ein Massensterben von Zeitungen ein. Dadurch wurde Kritik beseitigt.

Kriminalgesetz:

1795 wurde das Kriminalgesetz erlassen. Kritik am System konnte damit mit Kerker zwischen 5-10 Jahren bestraft werden. Damit wurde Kritik kriminalisiert. In der Unterdrückung von Rede-, Presse-, Lehr- und Meinungsäußerungsfreiheit war dieses Gesetz wirksamer als alles bisherige zuvor. Damit glaubte die Obrigkeit, die Ideale der Französischen Revolution erfolgreich verhindern zu können. Es wurden alle Kommunikationstätigkeiten erfasst.

VO 3 / STEP 2 / Mediengeschichte

Wolfgang Duchkowitsch, 10. April 08

Biedermeierzeit:

Beginnt 1815 mit dem Wiener Kongress und der Restitution der alten Ordnung („Der Kongress tanzt“ und Metternich als „Kutscher Europas“) und endet 1848 mit der März-Revolution in Österreich.

Zensur:

Die Zensur wurde mit der Polizei zusammengelegt, zur so genannten Polizei- und Zensurhofstelle. Aber es wurde auch ein Sonderreferat geschaffen, das die Aufgabe hatte, die Zensoren genau zu prüfen. Dieses Sonderreferat war direkt Staatskanzler Metternich unterstellt. Durch diese Konstellation wurden die Zensoren verunsichert und die Zensur nahm chaotische Züge an, weil Zensoren begannen alles mögliche zu zensurieren. (Von der Zeitung bis zur Grabinschrift) Verboten wurden die Worte „frei“ und „Freiheit“! Zensor Mayerhofer schrieb heimlich revolutionäre Gedichte.

Schlüsselbegriffe im Biedermeier:

  • Gemütlichkeit, Ordnung, Bescheidenheit, Zufriedenheit
  • negativ betrachtet: Aufklärung, Philosophie, Irreligion, Pressefreiheit
  • 1830 emigrierten Österreicher ins Ausland. In Leipzig entstanden Zeitschriften über die Situation in Österreich, z.B. über das Problem der Kinderprostitution.

Größtes Problem: Arbeitslosigkeit

Durch die Erfindung der Dampfmaschine und der Industrialisierung kam es zur Massenarbeitslosigkeit. Dadurch kam es zu elenden Auswirkungen wie Kinderprostitution, Bandenkriminalität (siehe „Kapperlbuam“) und ähnlichem. Es wurde von verschiedenen Seiten die soziale Frage gestellt.

Revolution 13. März 1848

Die Revolution begann wieder in Frankreich. Der König musste abdanken, die Republik wurde ausgerufen und das Recht auf Arbeit festgeschrieben. Die Kunde der Revolution wurde verbreitet und brach nun auch im Rest Europas aus. Es wurde eine Versammlung im Ständehaus in Wien gestürmt und die Politiker rausgeschmissen. Das Militär begann zu schießen, es kam zu weiteren Ausschreitungen. Schließlich wurde das Zeughaus von den Aufständigen gestürmt, um Waffen zu besorgen.

Kaiser Ferdinand I. musste Wien verlassen. Dadurch gab es große finanzielle Einbußen von Betrieben die den k.u.k.-Hof belieferten. Fast sechs Monate dauerten diese Zustände an. In dieser Zeit war Presse- und Meinungsfreiheit gegeben. Viele Zeitungen wurden gegründet, z.B. „Die Constitution“, die sich gegen Säbel, Talar und Krone richtete und eine Verfassung einforderte. Herausgeber war Leopold Häfner. Er wollte eine Republik installieren und galt daher als radikal links, ebenso der „Studenten-Curier“ und „Der Radikale“.

Im Oktober des selben Jahres eroberten kaiserliche Truppen Wien zurück und die Zensur wurde wieder eingeführt. (Wiederherstellung alter Standards: Konfiszionsrecht, Zensur, Stempelsteuer)

Trotzdem wurde bis 1867 eingeführt: Die Staatsgrundgesetze (Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Lernfreiheit, Versammlungsrecht) und Amnestie für kritische Journalisten wurde erreicht. Es kam zu Gründungen von Arbeitervereinen und diese produzierten Wochenzeitungen. (z.B.: „Volkswille“, „Volksstimme“, „Gleichheit“)

VO 4 / STEP 2 / Mediengeschichte

Wolfgang Duchkowitsch, 17. April 08

Juden als Sündenböcke

Nach der Revolution im März 1848 kämpften Arbeiter gegen das Militär in der Praterschlacht. Es wurde hierfür ein Sündenbock gesucht und die Juden als solcher hingestellt. In den Medien (vor allem Flugblätter und Zeitungen) kam es zu antisemitischer Hetze.

Boulevard-Presse:

Ebenfalls 1848 entwickelte sich ein neuer Typ von Zeitung: Die Boulevard-Presse. Der Name stammt von der Art wie sie verkauft wurde und zwar auf der Straße. Damit Leute schnell ihre Aufmerksamkeit auf sie richten und sie kaufen, wird sie reißerisch aufgemacht.

Kommerz-Presse

„Die Presse“ wurde von August Zang gegründet. Sein großes Vorbild war „La Presse“ in Frankreich. Er baute das Inseraten-Geschäft in seiner Zeitung groß auf und konnte so Abonnements bzw. Einzelverkaufspreise niedriger anbieten. Er verfügte als Erster über die „Schnellpresse“, führte das drucktechnische Verfahren der „Stereotypie“ ein und war ebenfalls der Erste, der die Zeitungsproduktion durch Zusammenlegung von Redaktion, Administration und Druckerei optimierte. Da er durch einen teilweisen Verkauf mit der CA (Bank: Credit-Anstalt) viel Geld einnahm, es aber zu keiner besseren Entlohnung der Redaktion kam, kam es 1864 zur Redaktionsspaltung.

Die „Neue Freie Presse“ wurde das wichtigste Blatt für die Monarchie. (für Intellektuelle, Großbürgerliche, etc.)

Durch Zusammenbruch der Monarchie verlor die NFP aber an Abonnenten. Ein geistiger Wandel setze ein, man wollten neue Abonnenten im 3. Reich gewinnen.

Die Kronen-Zeitung

Sie wurde im Jahre 1900 gegründet. Sie konnte billig verkauft werden, da es ab 1899 keine Stempelsteuer mehr gab. Wichtig war die einfache Sprache. Es kam zu Rekordergebnisse und sie wurde die Zeitung mit der höchsten Auflage, gefolgt von „Die Neue Freie Presse“ und der „Reichspost“.

Wichtig für den Erfolg der Kronen-Zeitung war auch die Berichterstattung über die

  • Ermordung des serbischen Königpaares. Man schickte ein eigenes Redaktionsteam nach Belgrad und hatte so die neuesten Nachrichten über die Ermordung.
  • Ebenfalls von Anfang dabei: Fortsetzungsromane. Gewinnspiele. Adabei.

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VO 5 / STEP 2 / Mediengeschichte

Wolfgang Duchkowitsch, 24. April 08

Die Gleichheit

Die Gleichheit war eine Wochenblatt, herausgegeben von Viktor Adler.

Die Arbeiterzeitung (AZ)

Die AZ war Nachfolgerin der Gleichheit und war Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei und zeigte die Verbundenheit von Journalismus und Politik. Nachdem sie nicht mehr von der Partei finanziert und in den 1980er privatisiert wurde, wurde die Arbeiterzeitung 1990 endgültig eingestellt.

In der AZ brachte Viktor Adler die dreiteilige Reportage über die Wienerberger Ziegelwerke. Er übernahm die Rolle eines Arbeiters und deckte die humanen Missstände in der Firma auf.

Freiherr von Vogelsang

  • Arbeitete für die Zeitung „Das Vaterland“ ( war gegen die franz. Revolution) Er gründete auch die „Österreichische Monatshefte für christl. Sozialreformen“.
  • Berichtete über den Brünner Streik. (Lohnkürzungen der Arbeiter. Streik wurde vom Militär niedergeschlagen.)
  1. Weltkrieg (1914-1918):

Strenge Zensur. 4000 Zensoren. Film ist das neue Medium. (siehe Wochenschau) Sie zeigte: Landschaften, glückliche Menschen, aufblühende Wissenschaft und Wirtschaft.

1912 standen Journalisten unter militärischer Aufsicht. Der Presse wurde versagen vorgeworfen: „Heimatfront hat versagt.“ Hindenburg bezeichnete die kritische Presse als Dolchstoß für Deutschland.

Filme:

  • Stanley Kubrick: Wege zum Ruhm
  • Maria Remarque: Im Westen nichts Neues

Imre Bekessy:

War 1920 in Wien tätig und gründete die Zeitungen „Die Börse“ und „Die Stunde“, welche die Prototypen der Inflationspresse darstellen. Er verwendet Erpressungsjournalismus, um Geld zu machen.
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VO 6 / STEP 2 / Mediengeschichte

Wolfgang Duchkowitsch, 8. Mai 08

Das kommunikationswissenschaftliche Institut

  • Institut für Zeitungswissenschaft. Gegründet 1938. Die Studienrichtung war eine Führerwissenschaft; (Initiator war Goebbels)
  • Ebenfalls wurde in Prag ein Institut für Kommunikationswissenschaft gegründet.
  • 1945 wurde das Institut in Wien geschlossen. Es durfte nur unter der Auflage wiedereröffnet werden, dass es sich nicht mehr mit tagespolitischen Themen befasse.
  • heute: Institut für Publizistikwissenschaft

NSDAP in Österreich (1918-33):

Die Bezeichnung „Ostmark“ wurde schon vor den Nazis im Ständestaat benützt. Die NSDAP war von 1918-33 legal in Österreich erlaubt. Geduldet wurde sie von der christlich-sozialen Partei. Die österreichische NSDAP wurde von Walter Riehl 1904 gegründet. Hitler setzte sich schließlich gegen Riehl durch.

Die besten Wahlergebnisse:

Bei der Gemeinderatswahl in Wien erhielten sie 200.000 Stimmen. In Innsbruck erreichten die österreichischen Nationalsozialisten 40%.

Pressewesen der NSDAP:

Die Presse der NSDAP war breit angelegt, das heißt es gab über 80 verschiedene nationalsozialistische Periodika, speziell auf Zielgruppen abgestimmt. (wie Ärzte, Hausfrauen, Lehrer, etc.)

Antisemitismus und Nationalsozialismus:

  • Schon vor der Eingliederung ins Deutsche Reich gab es in Österreich Antisemitismus. 1922 wurde den Juden der Zutritt zu Sommerparteien (Unterkünfte in Urlaubsorten) verboten.
  • Es gab auch in Österreich sehr viele begeisterte Nazis. Der Andrang zur Partei war so groß, dass man zuerst „Anwärter auf Parteimitglied“ wurde.
  • Eine andere österreichische Zeitung meinte bereits 1920, dass der 2. Bezirk in ein Ghetto für Juden umgebaut werden sollte.
  • Auch auf den Universitäten waren die Nazis sehr erfolgreich. 1931 konnten sie bei der ÖH-Wahl 57 Mandate von 115 erreichen.

Machtergreifung Hitlers:

Bei der Wahl im März 1933 erreichte die NSDAP 43% der Stimmen, zur absoluten Mehrheit verhalf ihr eine Namensliste (Hugenberg). Man begann mit der sofortigen Übernahme des Rundfunks, denn das Radio war das wichtigste Medium Anfang des 20. Jahrhundert. Blätter der Kommunisten und Sozialdemokraten wurden konfisziert. Damit waren die Konkurrenzblätter ausgeschalten. Hitler versprach den bürgerlichen Blättern, dass sie nicht verboten werden würden, dafür mussten die Verleger mit dem neuen Regime kooperieren. Oppositionelle gingen ins Ausland, schrieben kritische Blätter und schickten diese per Post (!) nach Deutschland. Dadurch konnten die Nazis viele Kritiker leicht festnehmen. Noch 1933 wurden KZs in den Zeitungen positiv als Sportstätten für die Inhaftierten (Kommunisten und Sozialdemokraten) dargestellt.

Journalismus/Presse im Nationalsozialismus:

Die Journalisten wurden zu Schriftleitern umbenannt und erhielten einen praktisch unkündbaren Beamtenstatus. Täglich wurden Pressekonferenzen (Goebbels) in Berlin abgehalten, dort gab es Lob und Tadel für die Zeitungen. Alles wurde dort minuziös vorgeplant, z.B. wie wird etwas platziert, mit oder ohne Foto u.ä. Schriftliche Anweisungen mussten nach Gebrauch vernichtet werden. Gewisse wahre Meldungen durften nicht gebracht werden, dadurch wurden Journalisten zu Vertrauten/Eingeweihte gemacht. Der Nationalsozialismus wollte alle Menschen erreichen, dies war der Unterschied zum Absolutismus. „Wir müssen in jede Hütte hinein.“ (Hitler)

Volksempfänger: Das Radio ist das erste Medium, mit dem man live dabei sein kann.

Film:

Die „Wochenschau“ zeigte nicht nur Wahrheiten sondern auch Fiktionen. (Halbierte Wahrheit) Als das Volk kriegsmüde wurde, wurde die Wochenschau vermieden. Daher: Show wie ein deutsches Jagdflugzeug ein englisches abschießt. Im Film gab es eine Abstufung von 1-5. (5 = apolitisch, 1=Nazi-Propaganda) Widerstand in der Bevölkerung durch Flüsterwitze.
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VO 7 / STEP 2 / Mediengeschichte

Friedrich Hausjell, 15. Mai 08

Kommunikationsgeschichte während der NS-Zeit

1938 kommt es zur revolutionären Inbesitznahme von Zeitungsredaktionen durch die Nazis. Die inhaltliche Gestaltung wurde über Nacht verändert = Gleichschaltungsprozess. Chefredakteure heißen nun Hauptschriftleiter und es wurden kommissarische Verlagsleiter eingesetzt. Diese Posten waren nun gut bezahlt und prestigeträchtig. Trotzdem wurden anfangs nur wenige Zeitungen verboten. (Zeitungen die von der Tschechoslowakei unterstützt wurden, wurden dagegen verboten.) Entlassene Angestellte dieser Zeitungen fanden keine alternative Jobmöglichkeit. Goebbels wollte viele Zeitungen: „Die Presse möge monoform im Willen und polyform in der Ausgestaltung werden.“

Medien waren nicht mehr Vermittler oder Kritiker, sondern Gehilfen des Regimes. Die NSDAP setzte sich beim Schriftleitergesetz durch. Mitte Juni 1938 wird dieses Gesetz in Österreich eingeführt.

Schriftleitergesetz:

Der Berufstitel Schriftleiter (Journalist) ist nun geschützt, nur Mitglieder der Reichspressekammer (Chef: Propagandaminister Goebbels) dürfen in tragen. Bedingungen für die Aufnahme in der Reichspressekammer: politische Zuverlässigkeit (nationalsozialistische Gesinnung), arische Abstammung (siehe Arierparagraph), fachmännische Ausbildung (Schriftleiterprüfung bzw. Reichspresseschule).

Selektion und Überprüfung der Journalisten

Journalisten mussten angeben was sie zuvor politisch wie beruflich gemacht hatten. Begutachtung durch GESTAPO und NSDAP (Gaupersonalamt). Eine Ablehnung bedeutete Berufsverbot und öffentliche Schmach für den Betroffenen. Juden wurden aus Zeitungen erst im Herbst 1938 entfernt, da so viele in den österreichischen Zeitungen arbeiteten, dass diese ohne die Juden funktionsunfähig gewesen wären. Zum Ausgleich wurden deutsche und ehemals nach Deutschland emigrierte österreichische „Schriftleiter“ geholt. (insgesamt: 105)

Strategie der NSDAP:

  1. Zugang zum Journalismus kontrollieren und Journalisten überprüfen
  2. Verstaatlichung von Zeitungen. Siehe Kautio-Treuhandgesellschaft von Max Amann (Präsident der Reichspressekammer) Er erreichte bei Hitler ein Subventionsverbot, dadurch wurde es leichter für die Nazis Zeitungen zu kaufen und zu verstaatlichen. So wurde innerhalb eines Jahres nur mehr 1 von 22 Zeitungen privat geführt und es existierten nur mehr die Hälfte der Tageszeitungen. Nur eine Neugründung: Wiener Ausgabe des Völkischen Beobachter (15.03.1938), im Eher-Verlag.
  3. Inhaltliche Presselenkung durch Reichspressekonferenz und Presseanweisungen. Anweisungen der Reichspressekonferenz wurden auch schriftl. an Provinzzeitungen weitergesandt. Man schuf bewusst Mitwisserschaft.

Außerdem erließ Max Amann, dass keine Neugründung mehr in der Ostmark erlaubt sei, Zeitungen aus Deutschland ihre Vertriebsambitionen einzustellen haben und Zeitungen durften nicht mehr als Aktiengesellschaften geführt werden. Außerdem wurden konfessionelle Zeitungen verboten und Verleger mussten politisch zuverlässig und arisch sein. (Arisierung aller wirtschaftlichen Bereiche, dadurch wurden Juden gezwungen, billig zu verkaufen.) 1942 besaß die NSDAP durch diese Maßnahmen bereits 82% der Gesamtauflage an Tageszeitungen.
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VO 8 / STEP 2 / Mediengeschichte

Friedrich Hausjell, 29. Mai 08

Exil:

Durch den politischen Druck musste das Heimatland verlassen werden. Exil-Welle in Österreich und Deutschland begann bereits 1933 (Ständestaat). Ca. 40% waren schon in den Jahren 1933?37 ausgewandert.

Asylzeitungen

Im Exil werden eigene Kommunikationsmittel geschaffen, weil die Medien der Asylländer den Vertriebenen nicht ausreichten. Asylanten wollten detaillierte Informationen über ihr Heimatland. (politisch wie kulturell) Es zählten aber auch Informationen aus dem Asylland, da man sich in einer neuen Situation befand, ein anderer Rechtsstatut zählte, etc. Diese Asylzeitungen hatten auch eine politische Orientierungsfunktion.

Die Asylzeitungen wurden ehrenamtlich geführt. In den 30er-Jahren wurden über 140 verschiedene Zeitungen von Exil-Österreichern gegründet. Einig waren sich diese Exil-Zeitschriften aber nur über die Ablehnung gegenüber des Nationalsozialismus.

Exil-Zeitungen wurden nach Österreich geschmuggelt (eher im Ständestaat); Die Tschechoslowakei war hier ein wichtiger Partner, weil dort eine große deutsche Minderheit lebte. Nach nationalsozialistischer Machtübernahme in Österreich änderten sich die Exil-Zeitungen, weil die meisten Flüchtlinge aus den angrenzenden Nachbarländer versuchten nach F, oder nach GB weiter zu flüchten. Später wollten die Flüchtlinge nach USA oder auch Südamerika . Dies brachte viele Probleme. Viele Exil-Zeitungen existierten nur sehr kurzfristig. Die meisten erschienen monatlich oder wöchentlich. Angst der Bevölkerung, dass sie durch die Flüchtlinge die Arbeit verlieren würden, galt für den Journalismus nicht. (vor allem auch wegen der Sprache) Billy Wilder und Henry Gruenwald machten große Karrieren. Die meisten Journalisten fanden aber keine Arbeit mehr.

Oft wurden Exilanten eingesperrt, z.B. in GB, weil die Staaten Angst vor Nazis im eigenen Land hatten. Viele Exilanten gingen nach dem Krieg nicht mehr zurück. (psychologische Motive oder zerstörte Infrastruktur) Oktober 1943: Moskauer Erklärung. Demnach soll Ö. wieder errichtet werden, wenn Österreich seinen Beitrag zur Befreiung leistet.

Neue freie Presse:

2/3 der Journalisten schafften es zu flüchten. Wenige konnten sich dem Nationalsozialismus anpassen. 1946 wird die Presse wieder gegründet. Von den ehemaligen Exilanten wird zwischen 1948-50 niemand wieder eingestellt. 3/4 der Angestellten wurden im Nationalsozialismus angestellt oder ausgebildet. 2,4% der Exilanten bekommen in Ö. wieder Arbeit in den Redaktionen. Von 130.000 Vertriebenen kehren nur 4.500 Personen zurück.

Nach dem Krieg gab es bis in die 60er-Jahren keinen qualitativ hochwertigen Journalismus, weil so gut wie alle Spitzenjournalisten Juden waren. In Deutschland wurde von den Westmächten die Entwicklung einer neuen Journalistengeneration gefördert.

1970 wurde in Österreich mit dem profil das erste Nachrichtenmagazin gegründet.
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VO 9 / STEP 2 / Mediengeschichte

Friedrich Hausjell, 5. Juni 08

Widerstand im Inland:

Zeitung leisteten wenig Widerstand, weil sie schlagartig ausgeschalten und in geschlossenes System übergeführt wurden.

Linke Oppositionelle waren 1938 nicht mehr im Land. NS-Regime musste aufgrund des Drucks des Auslandes, ausländische Zeitungen erlauben.

In der Propaganda entdeckt man Widersprüche, vor allem wenn es sich um Lügen handelte. Zum Beispiel: Als Hitler erklärte, die Sowjetunion sei unzuverlässig und man reagiere auf die Aggression. Dies steht im Widerspruch darin, dass die Sowjetunion völlig überrascht vom Angriff Deutschlands war. Kriegspropaganda behauptete die Engländer würden hauptsächlich zivile Gebäude bombardieren, dies wurde von der dt. Bevölkerung anders wahrgenommen.

Spitzel wurden auch für die Meinungsforschung eingesetzt. Tarn-Sender. (dt. Sender, der sich als franz. ausgab – um für Verwirrung zu sorgen, oder um Verbündete zu gewinnen) Als 1938 viele Zeitungen eingestellt werden, gibt es Widerstand von Kolporteuren. (Drucker, Typografen)

Nebenstrategie der NSDAP:

Medien sollten möglichst glaubwürdig wirken. Keine Vermischung von Kommerz und redaktionellen Bereich. (strenge Trennungsregeln) Kuriose, seltsame, erfundene Geschichten wurden verboten.

Frauen im Nationalsozialismus:

Doppelbelastung durch Pflichtdienste in der Rüstungsindustrie und Kinder. Im Journalismus durften Frauen nur für Hausfrauenseiten und  Kultur arbeiten. Mit Kriegsbeginn ändert sich die Situation. Viele Männer waren bereits an der Front, oder hatten andere Posten. Frauen meldeten sich. Frauenanteil erhöht sich auf 14-18%. Nach 1945 werden Frauen durch die Politik wieder zurückgedrängt.
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VO 10 / STEP 2 / Mediengeschichte

Friedrich Hausjell, 5. Juni 08

Es gab ein Spannungsverhältnis zwischen Altreich und Ostmark. Gegensätze sollte nicht aufbrechen. Rapid wurde Großdeutscher Meister.

Junge 2. Republik

Man war lange Zeit nicht bereit das Land aus den Ambivalenzen der nationalsozialistischen Zeit herauszuführen. So wurde das Ende des Krieges oft nicht als Befreiung gefeiert, sondern als Niederlage, vor allem für die Leute, deren Familienmitglieder im Krieg gestorben waren.

Leopold Figl: „Österreich ist frei!“ Satz fiel 1955 und nicht am 8. Mai 1945. Der durchschnittliche Österreicher erlebte den Nationalsozialismus großteils im Wohlstand. (durch Raubzüge) Ende des Krieges herrschte jedoch bittere Armut. Dies alles führt zu einer positiven Einstellung zum Nationalsozialismus. Auch Journalisten waren durch öffentlichen Debatten nicht bereit die Zeit aufzuarbeiten, weil man gegen die Mehrheit und somit gegen das eigene Publikum hätte schreiben müssen.

1946-48: Amerikaner machten Umfragen. Nur einmal, 1946, waren 51% davon überzeugt das der Nationalsozialismus eine schlechte Idee war. Schließlich steigerte es sich auf 40%, die glaubten, Nationalsozialismus ist eine gute Idee.

Demokratie war 1948 noch nicht gefestigt. Es gab eine latent faschistische und antidemokratische Einstellungen in Österreich. Von einer raschen Renaissance des demokratischen Journalismus kann man nicht sprechen, eher von einem Trümmerjournalismus. Auch von Besatzung und von der Regierung gab es wenig Impulse zum Elitenaustausch. (schlampige Entnazifizierung) Erst spät entwickelte sich eine junge Generation, die eine andere Grundeinstellung hatte.

Nach 1945 haben die Eigentümerverhältnisse der Print-Medien zum Prozess des „Journalismus muss dem Staat dienen“ geführt. Berichterstattung zu der Politik ist in den ersten 20 Jahren hoch affirmativ, also wenig Kritik leistend. Mehr als die Hälfte der Auflagen von Zeitungen sind Parteizeitungen. In den 60er-Jahren werden Parteizeitungen durch die Boulevardpresse verdrängt. (1959: Kronen Zeitung wird wieder gegründet)

Proporzsystem in den Medien: 1. Position ÖVP, 2. Position SPÖ oder umgekehrt. Radio wurden von der ÖVP kontrolliert. Das Fernsehen kommt mehrheitlich in die Hände der SPÖ. (durch medienpolitisches Versagen der ÖVP)

Anfang 60er-Jahre hatten die Medien ein Volksbegehren injiziert, wegen dem großen Proporz im Rundfunk. In diesem Zuge verspricht die ÖVP dieses Volksbegehren umzusetzen und gewinnt damit die Wahl. Zeitungsmacher werden in führenden Positionen im Rundfunk eingesetzt.

Neuordnung des Rundfunks 1967:

Der Rundfunk bekommt mehr Ressourcen und das Fernsehen wird ausgebaut. Radio wird neu strukturiert. Ö3 und Ö1 entstehen, ebenso wie das Bundesländerradio. Diese Neuordnung bringt Entlastung des politischen Druckes. Die Aufmerksamkeit geht in Richtung Fernsehen. Die Entwicklung des Fernsehen bringt Tageszeitungen in Gefahr, vor allem im Bereich des Anzeigenmarktes. Neue großen Druckerei werden gebaut, um Farben im Druck einzubringen.

Übernahme durch deutsche Verlage

Deutsche Presse hat gefüllte Kassen für Investitionen und kaufen sich bei Kurier und Kronen Zeitungen ein. Es kommt zur Zuspitzung von Konzentrationsprozesse und Verschränkungen von Konkurrenten. Überlegungen zur Elephantenhochzeit: Kronen Zeitung + Kurier. Trend geht zur „Verösterreicherung der Magazinsindustrie“. Es gibt einen österr. Ableger der Magazine (von Spiegel, Stern, etc.). Erst in den 70er-Jahre entsteht „profil“. Mitte der 80er-Jahre entwickeln sich eigene österreichische Magazine. Die jungen Magazinmacher verkaufen das Format, sobald es erfolgreich ist. (Prognose: Gleiches gilt eventuell für die Tageszeitung Österreich)

Entwicklungen haben ihren Anfang aus einem „staatstragenden“ (Partei-)Trümmerjournalismus. Herausgeber-Präsident der Zeitungen war in den 60er-Jahren zugleich Innenminister.

Teddy Podorsky: Erfinder des ORF. Die Leistungen der Medien wurden in den ersten 25 Jahren nicht erfüllt. (am ehestens unterhaltsam)

Lesetipp: „Unerhörte Lektionen.“
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VO 11 / STEP 2 / Mediengeschichte

Friedrich Hausjell, 19. Juni 08

Spitzelwesen im Nationalsozialismus:

Über die Stimmung im Land gab es durch Lageberichte (vor allem der SS) umfassendes Material. Mittels der Lageberichte wurde versucht auch propagandistische Aktionen zu planen. (siehe Tagebücher Goebbels) Nur für politische Eliten waren diese Informationen zugänglich.

Mordanschlag auf vom Rath:

1938 wurde der Sekretär der deutschen Botschaft in Paris ermordet. Ein geflüchteter polnischer Jude (Grünspan) war der Attentäter. Hitler hatte den Sekretär noch am Sterbebett befördert, um mehr Dramatik für Propagandazwecken zu gewinnen.

Das Novemberpogrom:

Das „Novemberpogrom“ wurde als spontane Reaktionen der Bevölkerung, als Antwort auf den Mord, in den Medien inszeniert. In Wirklichkeit wurde der Pogrom von den Parteiorganen organisiert und durchgeführt. Medien wurden angewiesen, die Erregung gezielt zu steigern. Der Pogrom wurde aufgrund der zerschlagenen Fensterscheiben „Reichskristallnacht“ genannt.

Widersprüche in NS-Zeitungen

Interessierte, die mehr als eine Zeitungen gelesen haben, konnten Widersprüche in den Zeitungen erkennen. Die Auslandspresse erhielt nämlich andere Informationen als die Inlandspresse, die Inlandspresse zitierte aber indirekt die Auslandspresse. (Erst mit Beginn des II. WK wurden ausländische Zeitungen in Deutschland verboten.)

Sachverhalten wurden später aber nicht nur verschwiegen, sondern auch erfunden. Problem dabei ist, dass man gerne vergisst, was man schon alles erlogen hat. Bsp. Sowjet-Krieg: Wir greifen die Sowjetunion an, weil sie den Krieg gegen Deutschland vorbereitet; Spätere Kriegsberichterstattung: Sowjets haben keine Verteidigungsanlagen, schlechte Armee, sind überrascht.

Bsp: Gegner bombardieren zivile Ziele. Bevölkerung hatte andere Wahrnehmung weil a.) Deutschland genauso zivile Ziele bombardierte und das Treffen des Gegners von zivilen Ziele eher als Unfähigkeit das Ziel zu treffen ausgelegt wurde.