Warum ich blogge

Am 21.12.2009 veröffentlichte ich meinen ersten Blogeintrag. Wirklich „gebloggt“ habe ich aber auch lange danach nicht. Denn nur in katastrophal langen Abständen veröffentlichte ich neue Artikel. Leider schreibe ich auch heute noch unregelmäßig, womit ich sehr unzufrieden bin. Damit geht es mir allerdings wie den meisten Bloggern, denn Schreiben macht Spaß, ist aber auch ein hartes Geschäft und man muss erst die Routine erlernen. Trotzdem möchte ich auf meinen Blog nicht mehr verzichten. Das hat auch mit den Idealen zu tun, die ich mit bloggen verbinde.

Schon als Jugendlicher war ich von der Wissensverteilung und -verbreitung fasziniert. Ich habe jetzt noch ein Bild im Kopf, das Studenten im Mittelalter zeigt, die gerade einer „Vorlesung“ lauschen.

Im Mittelalter gab es nur wenige Klosterschulen und noch weniger Universitäten. Wissen war nur schwach institutionalisiert und nur wenigen Menschen vorbehalten. Seitdem hat sich viel getan. Unser Wissen hat sich verändert, genauso wie die Strukturen und Rahmenbedingungen mit denen wir dieses Wissen erfahren. Im Mittelalter war Wissen eine knappe Ressource, heute bietet das Internet ein Meer an Informationen. Und die Entwicklung geht rasant weiter. Oft wundere ich mich, dass nicht noch deutlich auf diese radikale Änderung aufmerksam gemacht wird. Früher diskutierte ich mit Freunden über ein historisches Ereignis und manchmal stritten wir auch, wer nun die richtigen Fakten weiß. Oft gingen wir ohne ein befriedigendes Ergebnis auseinander, weil jeder seinem Erinnerungsvermögen glaubte, aber niemand den Beweis erbringen konnte. Heute kann man mit dem Smartphone in der Wikipedia nachschauen und hat sofort die Antwort. Keine Diskussionen mehr. Die Fakten – also das Wissen – sind mobil verfügbar.

Das Internet – dieser Ozean an Informationen – hat aber den Nachteil, dass vieles Wichtiges untergeht und Unwichtiges hochgespült wird. Das Netz wird zunehmend größer und mit wachsender Größe gibt es Programme und Anwendungen die im Chaos Ordnung schaffen sollen. Danach besteht auch ein großer Bedarf, Google mit seiner Suchmaschine gilt nicht umsonst als zweitwertvollste Marke der Welt. Trotz des Erfolges von Google bin ich überzeugt: nichts kann so gut die Welt ordnen und kategorisieren wie der Mensch. Je mehr Menschen sich aktiv beteiligen umso besser. Die sogenannte Schwarmintelligenz ist mächtiger als jeder Algorithmus. Blogs verstehe ich in diesem Sinne. Blogs sollen das Wissen mehren, weil jeder etwas weiß – er muss es nur preisgeben wollen! Genauso wichtig wie die Wissensvermehrung sind aber auch die Hinweise auf bereits vorhandene Informationen. Auch das ist Aufgabe eines Bloggers: Der Blogger soll die Spreu vom Weizen trennen. Denn „Wissen ist Macht“. Das ist zwar ein abgelutschtes Statement, aber trotzdem richtig. Wissen soll daher möglichst vielen Menschen zur Verfügung stehen und nicht nur einer kleinen Elite. Das Internet macht es möglich, dass jeder dazu einen Beitrag liefern kann. Auch ich will das tun.

Bild: Wikipedia | GNU Free Documentation License

2 Kommentare

  1. Es ist Tippfehler im 2. Absatz. Statt Logarithmus müsste es Algorithmus heißen glaub ich.

  2. Ja, stimmt. Vielen Dank für das Aufdecken des Fehlers, habe ich geändert. Ich habe gerade in der Wikipedia nachgelesen, was Logarithmus, was Algorithmus meint – auch spannend. (Und nebenbei erfahren, dass der erste Programmierer eine Programmiererin war namens Ada Lovelace. http://de.wikipedia.org/wiki/Ada_Lovelace)

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