Ein Opfer der Homöopathie

Es ist schwer sich das einzugestehen: Ja, ich wurde Opfer der Homöopathie. O.K. gut, Opfer ist übertrieben, immerhin haben mich homöopathische Mittel nicht vergiftet, aber ich bin ihr schon mal auf den Leim gegangen und das ist frustrierend.

Ich war noch Schüler und – wie sollte es anders sein – für Hausaufgaben mangelte es mir an Konzentration. Eines Tages brachte meine stets gut meinende Mama dann ganz unverhofft ein Fläschchen von der Apotheke mit nach Hause. „Gedächtnis- und Konzentrations-Tropfen“ stand da darauf und darunter „Homöopathische Arzneispezialität“. Tja, und was macht man nicht alles, wenn die Schularbeiten immer näher rücken? Also habe ich das Fläschchen um € 10,–  genommen und mir übel schmeckende Tropfen dreimal täglich auf die Zunge geträufelt. Effekt? Null Komma Josef! Aber man glaubt halt daran. Außerdem: Vielleicht hat es ja doch was geholfen? Oder vielleicht braucht es auch nur mehr Zeit bis es zu wirken beginnt? Zur Sicherheit kaufte meine Mama einfach das nächste Fläschchen und danach das nächste und danach nächste …

Irgendwann hatte er Spaß aber auch ein Ende, denn kosten tun die Dinger ziemlich viel. Schularbeiten & Co. habe ich übrigens trocken gleich gut bestanden. Was ja auch logisch ist, denn die Effektivität von Homöopathie ist wissenschaftlich sehr zweifelhaft.  Aber zumindest die Idee dahinter ist putzig: (Giftige) Grundsubstanzen werden meist mit Alkohol bis fast ins Unendliche verdünnt und dadurch sollen die Substanzen ihre „verborgene, geistartige Kraft“ entfalten können. Wer das jetzt nicht glaubt, vertiefend befasst sich damit die Wikipedia.

Bleibt nur eine Frage ungeklärt: Warum verkauft eine seriöse Apotheke überhaupt dieses Zeug? Gibt es da nicht auch eine Verantwortung der Pharmazeuten gegenüber all den gut meinenden Mamas, Omas und sonstigen Konsumenten?

2 Kommentare

  1. Das ist jetzt aber eine sehr kurze Abhandlung eines sehr umstrittenen Themas. Ich bin auch kein Anhänger der Homöopathie. Dass Menschen Geld mit elaboriertem Nichts machen, ärgert mich. Aber dass Homöopathie – und weniger fadenscheinige alternative Heilmethoden – so erfolgreich sind, weist auch auf Defizite in der „Schulmedizin“, im Gesundheitswesen hin.

  2. Ich wollte auch wirklich keine grosse Abhandlung zu dem Thema schreiben. 😉 Schulmedizin ist nicht perfekt, aber ich vertraue auf die Kriterien der Wissenschaftlichkeit und die erfüllt Homöopathie kein bisschen.

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