Teil 2: Die neuen Tools der Medienmacher

Die digitale Revolution wird von vielen Medienmachern verschlafen. Anders ist es nicht zu erklären, dass im Corporate Publishing und bei vielen Medien PDFs für mobile Endgeräte zu den ganz heißen Innovationen zählen. Im zweiten Teil der Serie dreht sich alles um die Werkzeuge, die Publizisten morgen benützen werden.
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Die digitale Revolution wird von vielen Medienmachern verschlafen. Anders ist es nicht zu erklären, dass im Corporate Publishing und bei vielen Medien PDFs für mobile Endgeräte zu den ganz heißen Innovationen zählen. Sind sie nämlich nicht. Warum das so ist, beschrieb ich ich im ersten Teil dieser zweiteiligen Serie. Der zweite Teil dreht sich um die Werkzeuge, die Publizisten morgen benützen werden.

Relevanzverlust von InDesign

Egal ob Print oder Digital Publishing: InDesign ist die weltweit meist benutzte professionelle Layout-Software. Das Programm aus dem Hause Adobe hat da ein Alleinstellungsmerkmal und den langjährigen harten Konkurrenten Quark XPress praktisch in die Bedeutungslosigkeit geschickt. Jetzt steht InDesign aber selbst ein kleiner Relevanzverlust bevor. Das liegt daran, dass gerade das Konzept von Magazinen und Zeitungen zu erodieren beginnt. Ich denke, in 50 oder 100 Jahren wird man es eher kurios finden, dass völlig verschiedene Texte gebündelt und dann zeitgleich auf einem Trägermedium publiziert wurden. Diese Veränderung trifft natürlich auch InDesign, wobei das Programm für die Produktion von Büchern, Geschäftsberichten, Studien udgl. immer noch gebraucht werden wird.

Brauchen Medienmacher Programmierkenntnisse?

Solange aber Menschen existieren, wird auch publiziert werden – nur die Art und Weise ändert sich eben. Die mediale Vermittlung im Internet basiert immer mehr auf Programmier- und Auszeichnungssprachen. Brauchen also PR-Profis und Marketer entsprechendes Knowledge? Ich persönlich erlebe die derzeitige Entwicklung recht paradox: Auf der einen Seite gibt es eine fortlaufende berufliche Spezialisierung und mit WYSIWYG-Editoren, wie in WordPress, lässt sich auch hervorragend ohne Programmierkenntnisse publizieren. Auf der anderen Seite glaube ich, dass kleinere Grafik- und Layoutaufgaben immer häufiger an Journalisten, PR-Berater und Marketer ausgelagert werden. Newslettergestaltung in HTML sind da ein gutes Beispiel.

Photoshop rulez

Immer wichtiger wird wohl auch die Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop werden. Kenntnisse im Umgang mit dem Bildbearbeitungsprogramm werden irgendwie von jüngeren Berufstätigen vorausgesetzt: Zähne digital bleichen oder Glanz und Falten retuschieren ist ja auch einfach möglich.

Audio + Video

Genauso wird auch Software für Audio- sowie Videoschnitt an Relevanz gewinnen. Im Internet verschmelzen Text, Sound und Video miteinander. Deshalb heißt es auch immer wieder, dass Unternehmen wie Journalisten bald über mehrere Kanäle kommunizieren werden (müssen).

Zusammenfassend bedeutet das: Medienmacher brauchen neues Anwenderwissen. Denn ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass noch sehr lange jemand die Texte schreibt und als Word verschickt, damit sie ein Dritter ins Layout oder auf die Webseite einfügt. Genauso wie ein Grafiker nicht mehr für alle kleinen Arbeiten beauftragt und bezahlt werden kann.